
Abiturprüfungen im Fach Religion 2026
Im Frühjahr 2026 stehen für viele Schülerinnen und Schüler in Deutschland die Abiturprüfungen an – auch im Fach Religion. Was früher als „Nebenfach“ galt, hat sich in den vergangenen Jahren zu einem anspruchsvollen Prüfungsfach entwickelt, das nicht nur Wissen über Religionen, sondern auch ethische Urteilsfähigkeit und gesellschaftliche Relevanz verlangt.
Religion als Prüfungsfach: Mehr als nur Bibelwissen
Das Fach Religion im Abitur umfasst weit mehr als die Beschäftigung mit biblischen Texten. Die Prüfungsaufgaben fordern die Abiturientinnen und Abiturienten dazu auf, sich mit aktuellen ethischen Fragestellungen, interreligiösem Dialog und der Bedeutung von Religion in einer pluralen Gesellschaft auseinanderzusetzen. Themen wie Gerechtigkeit, Menschenwürde, Frieden oder die Rolle von Religion in der Politik stehen ebenso auf dem Lehrplan wie klassische theologische Fragestellungen.
„Die Schülerinnen und Schüler müssen zeigen, dass sie religiöse und ethische Fragen reflektieren und argumentativ begründen können“, erklärt Dr. Thomas Berger, Fachleiter für Religion an einem Gymnasium in München. „Es geht um die Fähigkeit, Standpunkte zu entwickeln und diese kritisch zu hinterfragen.“
Vorbereitung auf die Prüfungen
Die Vorbereitung auf das Abitur im Fach Religion ist vielfältig. Neben der Analyse von Texten aus Bibel, Koran oder anderen religiösen Schriften stehen auch aktuelle gesellschaftliche Debatten im Mittelpunkt. Viele Schulen setzen auf projektorientiertes Lernen, Diskussionsrunden und den Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Glaubensrichtungen.
„Wir wollen, dass die Jugendlichen nicht nur Fakten auswendig lernen, sondern sich mit den großen Fragen des Lebens auseinandersetzen“, sagt Religionslehrerin Julia Weber aus Hamburg. „Das Fach Religion bietet dafür einen besonderen Raum.“
Herausforderungen und Chancen
Die Abiturprüfungen 2026 finden in einer Zeit statt, in der religiöse und ethische Fragen in der Gesellschaft kontrovers diskutiert werden. Themen wie Klimagerechtigkeit, Digitalisierung oder gesellschaftlicher Zusammenhalt spielen auch im Religionsunterricht eine immer größere Rolle. Die Prüfungen fordern die Schülerinnen und Schüler heraus, eigene Positionen zu entwickeln und diese argumentativ zu vertreten.
Gleichzeitig bietet das Fach Religion die Chance, über den Tellerrand hinauszublicken und sich mit den Werten auseinanderzusetzen, die das Zusammenleben prägen. „Gerade in einer vielfältigen Gesellschaft ist es wichtig, dass junge Menschen lernen, respektvoll und reflektiert mit unterschiedlichen Überzeugungen umzugehen“, betont Dr. Berger.
Fazit
Die Abiturprüfungen im Fach Religion 2026 sind mehr als eine Wissensabfrage – sie sind eine Einladung zur Reflexion über die großen Fragen des Lebens. Wer sich darauf einlässt, kann nicht nur Punkte für das Abitur sammeln, sondern auch wichtige Kompetenzen für das Leben erwerben.