Brücken bauen im Klassenzimmer

In ein­er zunehmend vielfälti­gen Gesellschaft gewin­nt das inter­re­ligiöse Ler­nen an deutschen Schulen immer mehr an Bedeu­tung. Kinder und Jugendliche wach­sen heute in ein­er Welt auf, in der unter­schiedliche Reli­gio­nen und Weltan­schau­un­gen zum All­t­ag gehören. Das gemein­same Ler­nen über Glauben­srich­tun­gen wie Chris­ten­tum, Islam, Juden­tum, Bud­dhis­mus oder Hin­duis­mus fördert nicht nur Wis­sen, son­dern auch Tol­er­anz und gegen­seit­i­gen Respekt.

Vielfalt als Chance

Lehrkräfte ste­hen vor der Auf­gabe, religiöse Vielfalt im Unter­richt nicht nur zu the­ma­tisieren, son­dern aktiv zu gestal­ten. „Inter­re­ligiös­es Ler­nen bedeutet, die Per­spek­tiv­en ander­er ken­nen­zuler­nen und Vorurteile abzubauen“, erk­lärt Reli­gion­späd­a­gogin Dr. Miri­am Schus­ter. Dabei geht es nicht darum, den eige­nen Glauben aufzugeben, son­dern Ver­ständ­nis für andere Überzeu­gun­gen zu entwick­eln. Viele Schulen set­zen inzwis­chen auf Pro­jek­te, in denen Schü­lerin­nen und Schüler gemein­sam Feste feiern, Gotteshäuser besuchen oder mit Vertreterin­nen und Vertretern ver­schieden­er Reli­gio­nen ins Gespräch kom­men.

Her­aus­forderun­gen im Schu­lall­t­ag

Doch inter­re­ligiös­es Ler­nen ist nicht immer ein­fach. Unter­schiedliche Tra­di­tio­nen, Feiertage oder Spei­sevorschriften kön­nen im Schu­lall­t­ag zu Unsicher­heit­en führen. Hier sind Offen­heit und Sen­si­bil­ität gefragt – sowohl von Seit­en der Lehrkräfte als auch der Eltern. „Wichtig ist, dass alle Kinder sich mit ihrer Reli­gion angenom­men fühlen und ihre Fra­gen stellen dür­fen“, betont Schullei­t­erin Yasemin Aydin aus Köln.

Ein Beitrag zum gesellschaftlichen Zusam­men­halt

Stu­di­en zeigen, dass inter­re­ligiös­es Ler­nen Vorurteile abbauen und das soziale Miteinan­der stärken kann. Ger­ade in Zeit­en, in denen religiöse Kon­flik­te weltweit Schlagzeilen machen, ist es umso wichtiger, schon früh den Dia­log zu fördern. „Wer die Reli­gion des anderen ken­nt, begeg­net ihm mit mehr Ver­ständ­nis und weniger Angst“, so Dr. Schus­ter.

Aus­blick

Inter­re­ligiös­es Ler­nen ist ein wichtiger Baustein für eine offene und friedliche Gesellschaft. Es fordert alle Beteiligten her­aus, bietet aber auch große Chan­cen: für mehr Tol­er­anz, Respekt und ein besseres Miteinan­der – nicht nur im Klassen­z­im­mer, son­dern auch darüber hin­aus. Ein­stel­lun­gen Chat spe­ich­ern Chat exportieren Chat kopieren